Standortanalyse „Deutschland 2010" :Ergebnisse des ersten Szenarios

Analysiert wurden für diese Studie insgesamt 1.207 EU-Regionen. Von der Analyse ausgeschlossen blieben die Regionen der Länder Malta und Zypern. Die Ergebnisse umfaßen 3 Szenarios, von denen 1 Szenario in diesem Beitrag vorgestellt wird.

Analyse 2005:

 

Die besten 10 Regionen der EU für den Bereich der Hochtechnologie lagen in den 3 Ländern Estland, Irland und Litauen. Die Regionen dieser Länder glänzten insbesondere durch niedrige nominale Lohnstückkosten.

 

Nominale Lohnstückkosten sind definiert als Verhältnis von Arbeitnehmerentgelten (Bruttomonatseinkommen plus Arbeitgeberbeitrag zur Sozialversicherung) zu realer Bruttowertschöpfung (Bruttowertschöpfung mit volkswirtschaftlichem Kaufkraftfaktor gewichtet).

 

In diesen Regionen liegen Universitäten mit den gesuchten Fachbereichen und der Anteil der Menschen mit technisch-wissenschaftlichen Studienabschluß, die auch in einem entsprechenden Beruf arbeiten ist zumindest durchschnittlich. Die Unternehmenssteuern sind äußerst niedrig. Die Anbindung an Autobahn und internationalen Flughafen ist gegeben. Hierbei muß angemerkt werden, daß ein Autobahnanschluß in diesen Ländern nicht uneingeschränkt nutzbar ist, da Irland Insel ist und Estland und Litauen mit mangelhafter Autobahn-Infrastruktur bis nach Mitteleuropa nur schlecht an das europäische Autobahnnetz angeschlossen waren. Das Arbeitskräfteangebot in diesen Regionen war zumindest durchschnittlich. Der Faktor Sicherheit mit den Variablen Kriminalität und Korruption erreichte keine guten mitteleuropäischen Werte und erst recht nicht die sehr guten Werte mancher nordeuropäischer Länder. Die Wachstumsaussichten wurden eher negativ eingeschätzt.

 

Die besten deutschen Regionen waren in diesem Szenario auf Rang 368 Bremen, auf Rang 398 Hamburg, auf Rang 457 Bremerhaven. Negativ waren insbesondere die hohen nominalen Lohnstückkosten und die hohen Unternehmenssteuern. Diese extrem negativen Faktoren konnten nicht durch andere positive Variablen kompensiert werden.

 

Im nächsten Beitrag wird das Szenario "2010 ohne Reform" vorgestellt.

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