Heute ein kleiner Beitrag zu den Ergebnissen der Manager Magazin Studie "Standorte typisierter Unternehmen in der EU" aus dem Jahr 2004 für den Bereich Dienstleistungsunternehmen.
Die in diesen Bereich einfließenden Standortfaktoren waren:
- Arbeitnehmerentgelte Dienstleistungen
- Arbeitszeit
- Unternehmenssteuern
- Telekommunikationskosten Ortsgespräche
- Telekommunikationskosten Ferngespräche
- Beschäftigte Dienstleistung
- Arbeitslosenzahl
- Flughafen
- Kriminalität
- Korruption
Auf die unterschiedliche Gewichtung dieser Faktoren im Rahmen der Analyse will ich hier nicht näher eingehen.
Auch in diesem Bereich gab es große Unterschiede zwischen den EU-Regionen. Die Arbeitnehmerentgelte in diesem Bereich lagen zwischen 352,- EUR und 3.856,-EUR, die Zahl geleisteter Arbeitsstunden schwankte zwischen 1.299 und 1.893 Stunden jährlich. Die Unterschiede bei den Telekommunikationskosten waren groß und lagen bei den Ortsgesprächen zwischen 0,23 EUR und 0,56 EUR je 10 Minuten und bei den Ferngesprächen zwischen 0,25 EUR und 1,25 EUR. Auch der Arbeitsmarkt zeigte ganz unterschiedliche Bedingungen.
Die besten 20 EU-Regionen lagen im Bereich „Dienstleistungsunternehmen" in Estland, Lettland, Slowakische Republik, Polen und Slowenien.
Die besten Regionen in den alten Bundesländern Deutschlands lagen mit Rang 348 in Berlin-West, in Hamburg auf Rang 360 und Bremen auf Rang 456 und in den neuen Bundesländern mit Rang 478 in Berlin-Ost, in Leipzig auf Rang 483 und in Delitzsch auf Rang 540.
Im Bereich Dienstleistungsunternehmen sind die Unterschiede zwischen den deutschen Regionen in den alten und in den neuen Bundesländern nur unwesentlich geringer als in den anderen Bereichen.
Im Vergleich zu den anderen EU-Regionen zeigten sich auch in diesem Bereich sehr große Nachteile bei den Arbeitnehmerentgelten bei geringerer Anzahl geleisteter Stunden, hohe Steuern, hohe Telekommunikationskosten. Insgesamt konnte Deutschland keine deutlichen Vorteile aufweisen, die im Bereich der einfachen Dienstleistungen die deutlichen Kostennachteile hätten kompensieren können.
Wie bereits gesagt, war das Ergebnis in allen Bereichen für Deutschland enttäuschend.
Resultierend aus dieser Studie „Standorte typisierter Unternehmen in Europa" habe ich im Jahr 2005 für das Manager Magazin die Studie „Hochtechnologie: Ein Vergleich Deutschland - Österreich" erstellt. Diese Studie hat zu enormer Resonanz geführt. Auf meinem damaligen Stand auf der Hannover Messe bin ich für diese Studie teilweise als „übler Nestbeschmutzer" beschimpft worden. Davon jedoch mehr in den nächsten Folgen.
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